Ortstermin im Elsetal: Interessengemeinschaft und GRÜNE treffen sich am Lüttmecker Weg

 Am 21.08.2020 traf sich der OV der GRÜNEN mit der Interessengemeinschaft Verträgliches Wohnen im Elsetal e.V. zu einem Ortstermin. Herr Schäfer, der Vorsitzende des Vereins, erläuterte die geplanten Maßnahmen im Gebiet des Lüttmecker Weges und des Lehmweges.

Wir GRÜNE fordern, dass alle Betroffenen wie Firmen und Anlieger in die Planungen mit einbezogen werden, anstatt eine veraltete und teure Planung durchzusetzen, welche die vorhandenen Naturräume im Elsetal zerstört und den Anwohnern*innen eine Hauptverkehrsstraße und hohe Mauern vor die Haustüre setzt.

Durch den Lüttmecker Weg soll demnach eine Hauptverkehrsstraße für den Schwerlastverkehr führen. Doch dieser Plan scheitert bereits im Ansatz, denn dafür soll der Dermckebach durch ein unterirdisches Rohr umgeleitet werden. Wie Herr Schäfer berichtete, wurde dies bereits durch die Untere Wasserbehörde des Märkischen Kreis abgelehnt. Grundlage dafür ist das Wasserhaushaltsgesetz des Bundes, welches den ökologischen Zustand von Gewässern als Gut schützt und die Haftung für die Schädigung solcher Gewässer regelt.

Außerdem ist an der Kreuzung zum Lehmweg ein LKW Ausschwenker geplant, damit die LKWs um die Kurve kommen. Dieser Ausschwenker muss einen Höhenunterschied von mehreren Metern überwinden und führt dann unter dem Lehmweg unter einer Brücke her. Die vorhandene, 110 Jahre alte Steinbrücke müsste komplett neu gebaut werden. Zusätzlich sind 5 m hohe Lärmschutzmauern beiderseits der Entlastungsstraße am Lüttmecker Weg direkt an den Grundstücksgrenzen der Anwohner vorgesehen. Das alles macht deutlich, welch beengte Verhältnisse im Planungsgebiet vorherrschen.

Wird die Straße nach dem bestehenden Plänen gebaut, wird auch die Grünschneise im Elsetal zerstört. Eine Verschlechterung der Talbelüftung wäre die Folge und damit eine Verschärfung bevorstehender Hitzeperioden in den anliegenden Wohngebieten Richtung Innenstadt.

Das Gesamtprojekt ist mit 13 Mio € veranschlagt worden. Aufgrund der oben aufgeführten Schwierigkeiten kann man sich durchaus vorstellen, dass die Kosten um einiges höher ausfallen werden. Die Frage stellt sich nun, warum nicht andere Alternativen in Betracht gezogen werden? Einige liegen der Stadt bereits vor und müssten nochmals geprüft werden.

Wir halten es für sinnvoll eine Alternative zu betrachten, bei der der Radweg durch den Lüttmecker Weg und über die alte Bahntrasse geführt wird. Dadurch ist der Eingriff in die vorhandene Natur viel geringer und teure Baumaßnahmen (LKW Ausschwenker, Brückenneubau, Lärmschutzwand) erübrigen sich. Die Straße für den Schwerlastverkehr kann stattdessen näher an die Firmen gelegt werden, denn für diese soll sie schließlich  gebaut werden.

Hierfür sollten die Möglichkeit einer Anbindung von der Straße Rosenthal in Richtung Lehmweg und – als zweite Variante – eine Verbindung von der Straße Elsemühle bis zur Industriestraße durch unabhängiges Fachpersonal bewertet werden.

 



Verwandte Artikel

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld