Wärmewende in Kommunen – eine Herkulesaufgabe

Deutschlands Klimaschutzgesetz ist ambitioniert, bis 2045 soll Treibhausgasneutralität erreicht werden, das bedeutet ein Gleichgewicht zwischen Treibhausgas-Emissionen und deren Abbau.
Ein großer Teil dieser Emissionen ist auf die Wärmeerzeugung in unseren Gebäuden zurückzuführen. Der Grund liegt auf der Hand: Öl und Gasheizungen sind immer noch die hauptsächlichen Wärmeerzeuger.

In diesem Sektor Änderungen herbeizuführen, bedarf großer Anstrengungen. Um es mal vorwegzunehmen: es ist nicht überall die optimale Lösung in jedes Haus eine Wärmepumpe einzubauen. Wie in vielen Dingen, muss man auch hier genau auf die Situation schauen und die jeweils beste Lösung finden. Wir kommen Lösungen näher, wenn wir auf die Kommunen schauen und auf die sogenannte Kommunale Wärmeplanung.

Die Kommunen haben weitergehende Möglichkeiten als Hausbesitzer und Besitzerinnen. So gibt es im Klimaschutzkonzept der Stadt Plettenberg die Maßnahme „Energetische Quartierssanierung“. Dafür wird ein Quartier ausgewählt, welches energetisch auf einem schlechten Stand ist. Es kann sich um Privateigentümer oder Eigentum in Hand von Wohnungsunternehmen handeln. Ein Fachbüro wird beauftragt und entwickelt ein Konzept für geeignete Maßnahmen. Sowohl für Planung als auch für die Umsetzung gibt es aktuell hohe Förderungen (75% für Quartierskonzept & Quartiersmanagement, kfw432).

Bei einer solchen Maßnahme kann man sich vorstellen, dass ein hoher Aufwand erforderlich ist.
Um aber stadtumfassend Konzepte entwickeln zu können ist noch viel mehr notwendig. Für diese wahre Herkulesaufgabe gibt es das Werkzeug „Kommunale Wärmeplanung“. Auch hierfür ist die Hilfe von Fachbüros notwendig, diese ermitteln auf Basis einer Bestandsanalyse nutzbare Potentiale und entwickeln Konzepte für die Wärmeversorgung.
Das können zum Beispiel Nahwärmenetze sein die verschiedene Wärmequellen nutzen, wie Abwärme oder Erdwärme.

Auf dieses Planungselement setzen auch die Bundesregierung und das Land NRW.
Die schwarz-grüne NRW-Regierung kündigt in ihrem Koalitionsvertrag an, ab 2023 die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, um die Kommunen zur Erstellung einer Wärmeleitplanung zu verpflichten. Denn sie sieht die wichtige Rolle der Kommunen und der Kommunalen Wärmeplanung.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz arbeitet an einem Gesetz für kommunale Wärmeplanung und fördert Aus- und Neubau von Wärmenetzen (Bundesförderung für effiziente Wärmenetze BEW).

Ein Umbau der Wärmeversorgung einer ganzen Stadt braucht sicherlich viele Jahre bis Jahrzehnte, aber vor allem braucht es einen Anfang. Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt – und das ist in diesem Fall die kommunale Wärmeplanung.

 

Wir wollen, dass auch in Plettenberg die Wärmewende geplant wird. In der Ratssitzung am 20.6.2023 beantragen wir eine Informationsveranstaltung für den Rat und die Bürgerinnen und Bürger. Nur mit fundierten Informationen kann man die richtigen Entscheidungen treffen. Unsere Meinung ist, dieses Thema darf nicht auf die lange Bank geschoben werden.

Weitere Infos dazu findet Ihr hier

 



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